Drei neue Golfplätze im Burgenland
Umweltexperten warnen vor Schäden
10.05.2006 Das Burgenland wird demnächst zu den drei bestehenden Golfplätzen ("Golfplätze im Burgenland") drei neuen Golfplätzen aufwarten können:
Zurndorf im Norden, Ritzing in der Mitte und Güssing im Süden.
Umstrittener Standort Zurndorf
Der umstrittenste
Standort ist Zurndorf, und zwar ausdrücklich nicht wegen mangelnder
Geschäftsaussichten, denn die Nähe zu Wien und Bratislava wird als Garant für
eine ausreichende Spielfrequenz gesehen.
Wasserversorgung als Herausforderung
Woran es sich spießen könnte, ist die Wasserversorgung. Der ursprüngliche Plan,
die Bewässerung aus dem Uferfiltrat der Leitha zu speisen, scheiterte am
Einspruch der Orts-SPÖ. Die Betreiber hatten sich, so Vizebürgermeister Patrick
Horvath, einen Beitrag von 350.000 Euro für die sieben Kilometer lange
Druckleitung gewünscht. "Wir sind für das Projekt, aber gegen eine
Mitfinanzierung durch die Gemeinde".
Jetzt wird versucht, das Wasser vom Gelände des nahen Friedrichshofes zu
beziehen. Immerhin rund 50.000 Kubikmeter im Jahr werden benötigt, was dem
Durchschnittsverbrauch von zirka 340 Einfamilienhäusern entspricht – für
burgenländische Verhältnisse eine große Siedlung oder ein kleines Dorf. Sollten
auch die beiden anderen Golfplatz-Projekte in der Nähe realisiert werden –
Halbturn und Gols – so käme dabei eine veritable Stadt heraus.
"Das", meint Bernhard Kohler vom WWF, "ist keine vernachlässigbare Menge".
Golfplätze bräuchten eben eine extrem intensive Bewässerung", sie passen einfach
nicht in so trockene Gebiete".
Tendenz zu trockenen, mediterranen Verhältnissen in Mitteleuropa
Dabei verschärfe der Blick auf die Perspektive diese Einschätzung noch. Zwar
könne man keine sicheren Prognosen über künftige Niederschlagsmengen abgeben,
tendenziell aber müsse man sich in Mitteleuropa auf "mediterrane Verhältnisse"
einstellen. Und das bedeute: "Wir brauchen eine radikale Umstellung der
Wasserbewirtschaftung".
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