Aus für die Golfplätze in Caracas ?

Der Bürgermeister will die Fläche für Sozialbauten nützen

31.08.2006  Juan Barreto, der Bürgermeister von Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, will beide Golfplätze der Stadt enteignen lassen und die Flächen für Sozialbauten nützen. Barreto, ein Parteigenosse von Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez, sprach im Zusammenhang mit den beiden Golfplätzen der Stadt schon mehrmals von Eliten-Häfen, während ein Großteil der Einwohner in Häuserbaracken in Arnebvierteln lebt, denen es an Basis-Infrastruktur wie Wasser- oder Kanalanschluß fehlt.

Golfplätze neben Armenviertel

"Es ist eine Schande die Leute hier neben den Armenvierteln golfen zu sehen", sagt Barreto. Wir folgen einer Vorgabe des Präsidenten Chavez und wollen der Stadt eine neue soziale Komponente verleihen. In Caracas sollen sich auch die Armen wohlfühlen".

Soziale Revolution und Verbalattacken gegen die Reichen

Hugo Chavez, ein früherer Soldat hat Venezuela - dem fünftgrößten Erdölexporteur der Welt - eine soziale Revolution versprochen, mit multi-Millionen teuren Sozialprogrammen für die Armen des Landes und mit rhetorischen Attacken gegen die Wohlhabenden.

Sozialbauten statt Countryclubs

"Unter unseren Mitgliedern gibt es starke Bedenken und Unsicherheit", sagt Fernando Zozaya, Präsident des Caracas Country Club, der einen der beiden Golfplätze besitzt.
Der Direktor des Valle Arriba Golf Clubs, dem ebenfalls die Enteignung droht, war für eine Stellungnahme nicht bereit.

Caracas leidet unter einem enormen Mangel an Häusern und Wohnungen. In den letzten sieben Jahren entstand der Bedarf für 1,7 Mio Häuser und Wohnungen, nur 100.000 wurden realisiert. Der Bürgermeister von Caracas will jetzt auch gegen Besitzer von Zweitwohnungen und gegen Hauseigentümer, die überhöhte Mieten verlangen, vorgehen. Präsident Chavez hat erst kürzlich den bereits dritten Minister für Wohnen innerhalb von weniger als zwei Jahren ernannt.

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