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Pfarrgemeinderat verhindert bisher einen neuen Golfplatz in Ebergassing/Wienerherberg
Die Gemeinde setzt die Pfarre unter Druck
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Wird renoviert: die Kirche von Wienerherberg |
27.03.2007 Einen nicht alltäglichen Streit um einen Golfplatzbau gibt es in der Gemeinde Ebergassing/Wienerherberg (ca. 10 km südlich von Schwechat gelegen) um den Bau eines neuen Golfplatzes.
Vis-a-vis der sanierungsbedürftigen Kirche von Wienerherberg befindet sich ein derzeit brachliegendes Areal, das zwar der Erzdiözese Wien gehört, aber ohne Zustimmung des örtlichen Pfarrgemeinderats nicht verkauft werden kann. Ein Transportunternehmer will das Grundstück, das an seinen Besitz angrenzt, erwerben, um dort Tausende Kubikmeter Aushubmaterial aufzuschütten und dann einen Golfplatz darauf zu errichten. Der Transportunternehmer bietet der Pfarre ein gleichwertiges Grundstück und zusätzlich 48.000 Euro an. Trotz dieses Angebots zögert die Pfarre.
Anrainer drohen mit dem Kirchenaustritt
Im Pfarrgemeinderat sitzt man zwischen zwei Stühlen. Einerseits bräuchte man dringend das Geld für die ca. 300.000 Euro teure Renovierung der Kirche, andererseits protestieren die Anrainer gegen die Aufschüttung - manche drohen mit dem Kirchenaustritt.
Pfarrgemeinderat sitzt zwischen zwei Stühlen
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Das brachliegende Areal gegenüber der Kirche |
Die Ebergassinger SPÖ, die die Mehrheit im Gemeinderat besitzt, hat sich bisher nicht dazu durchringen können, die Renovierung der Kirche in der Katastralgemeinde Wienerherberg zu subventionieren. Der örtliche Pfarrgemeinderat will der SPÖ zwar keine Erpressung unterstellen, findet die Entwicklung aber demokratiepolitisch bedenklich und fühlt sich von der SPÖ unter Druck gesetzt.SPÖ Bürgermeister Ernst Wessely meint dazu: "Der Pfarrgemeinderat hat es selbst in der Hand, Geld für die Renovierung zu bekommen. Aber sie lehnen die 48.000 Euro ab und wir sollen brav spenden - sicher nicht". Und weiters "Ich schließe Subventionen nicht aus, aber der Pfarrgemeinderat sollte schon im Sinne der Gemeinde agieren. Der Golfplatzbau bedeutet zwar drei bis vier Jahre Belastung für die Bevölkerung, hat aber mehr Vor- als Nachteile. Wir bekämen ein Naherholungsgebiet und zusätzliche Arbeitsplätze".
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