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Justin Rose gewinnt die 113. US Open in Merion

Phil Mickelson wird zum sechsten Mal Zweiter bei einer US Open

US Open Champ 2013: Justin Rose (England)
17.06.2013 - Justin Rose (England) gewinnt die mit 8,5 Mio US Dollar dotierten US Open im Merion Golf Club und damit sein erstes Major-Turnier mit einem Gesamtscore von 281/+1 (71+69+71+70). Er holt damit als erster Engländer seit Nick Faldo 1996 (Masters) wieder einen Major-Titel. Phil Mickelson, der als Führender in die Finalrunde ging, wird erneut Zweiter.

Rote Weidenkörbe statt Flaggen

Der altehrwürdige East Course des Merion Golf Club liegt in einem westlichen Vorort von Philadelphia (der ebenfalls sehr bekannte Golfplatz "Pine Valley" liegt in einem östlichen Vorort von Philadelphia). Die Wahrzeichen des Merion East Courses sind die roten Weidenkörbe ("Wicker Baskets"), die an Stelle der Fahnen am oberen Ende der "Flaggenstöcke" platziert sind. Diese roten Weidenkörbe sind auch im Logo abgebildet.

Merion hat Charakter

Der Veranstalter USGA (United States Golf Association) hat - wie bei US Opens üblich - das Setup des Platzes extrem verschärft. Schmale Fairways, dickes Rough und schnelle, wellige Grüns machten es den weltbesten Golfern schwer. Fairwaybunker, die normalerweise am Fairwayrand liegen waren während der US Open im Rough weil man die Fairways so schmal machte. Wieder einmal hat es die USGA geschafft den Siegerscore der US Open nach vier Runden im schwarzen (über Par) Bereich zu halten. Dabei ist es eigentlich ein Wunder dass die USGA Merion überhaupt als Veranstaltungsort ausgewählt hat. Der Golfplatz ist umzingelt von Wohnhäusern, es gibt sehr wenig Platz. Die Anzahl der Zuschauer musste limitiert werden, der Platz ist mit weniger als 7.000 Yards Länge einer der kürzesten in der neueren Geschichte der US Open. Loch 13 (Par 3) gleich neben dem Clubhaus war an einem Tag sogar kürzer als 100 Meter. Die Driving Range liegt weiter entfernt am zweiten Platz des Merion Golf Clubs (West Course). Ein Tee lag direkt am Putting Green. Loch 17 liegt beispielsweise in einer Senke eines ehemaligen Steinbruchs.

Für mich als TV Zuseher hat es gut getan einen Platz zu sehen der Ecken und Kanten hat - und nicht einen der vielen Retortenplätze bei denen es hauptsächlich auf die Länge ankommt. Der Merion Golf Club ist auch jener Ort an dem der Edoardo Molinari (Italien) im Jahre 2005 die US Amateuch Championship gewann. Edoardo war im Jahr 2010 gemeinsam mit seinem Bruder Francesco Teil des Teams Europe beim Rydercup in Wales.

Lange mussten die Engländer auf einen Major-Sieger warten

Seit Nick Faldo 1996 hatte kein Engländer bei einem Major-Turniere triumphieren können. Erstaunlich bei all' den großen Golfern aus England (Ian Poulter, Lee Westwood, Paul Casey,..). Justin Rose hat diese negative Serie nun beendet. Er ist der erste Engländer seit Tony Jacklin im Jahr 1970 in hazeltine, der die US Open gewinnen kann.

Da stand Justin Rose auf dem 18. Grün des Merion Golf Clubs und blickte in den Himmel. Vier Tage lang hatte er gegen den brutalen East Course gekämpft, nun kämpfte er mit den Tränen. Es ist Vatertag in den USA, sein Vater starb bereits 2002 an Krebs. Rose, damals 21 Jahre alt, war in Gedanken bei ihm.

Elf Jahre später schluchzte er nun auf dem Grün des Schlusslochs. Mit einem Par hatte er seine Runde beendet. Er war bei +1 der Führende im Clubhaus. Fast zeitgleich verfehlte Phil Mickelson auf der 16. Bahn seinen machbaren Putt zum Birdie. Er lag zu diesem Zeitpunkt einen Schlag hinter Rose und verpasste es, gleichzuziehen. Als dem Amerikaner auch an der 17. und 18. Bahn keine Birdies gelangen, stand Justin Rose als Major-Sieger fest.

"Es kommt nicht oft vor, dass ein Sieg einer geliebten Person gewidmet werden kann", sagte Rose, der bei der Pressekonferenz immer noch ungläubig auf den Siegerpokal blickte. "Mein Vater war während des ganzen Tages eine Inspiration für mich." Der Engländer erwähnte in diesem Zusammenhang auch Trainer Sean Foley, von dem er vor der Finalrunde eine berührende Nachricht bekam. "Er hat mir gesagt, ich solle mich einfach nur so auftreten, wie es mein Vater mir beigebracht hat und Vorbild für meine Kinder sein." Es ging dabei nicht um Golf. Foley ist übrigens auch der aktuelle Schwungcoach von Tiger Woods.

Doch Rose erfüllte am Finaltag nicht nur den Rat seines Trainers, er behielt auch sein stabiles Spiel. "Ich habe heute nur an meinen Rhythmus gedacht. Wenn man verkrampft, kommen die Fehlschläge. Das ist mir ganz gut gelungen." Nach fünf Löchern lag er bei eins über Par. Auf der 6 und der 7 fielen lange Putts zum Birdie. Rose setzte sich erstmals an die Spitze des Leaderboards. Weitere Schlaggewinne im mittleren Teil des Kurses folgten. Und so erreichte er die herausfordernden fünf abschließenden Bahnen bei einem Spielstand von zwei unter Par. 

"Auf den letzten Löchern kann man nicht nur mit Pars rechnen. Man benötigt einfach neun perfekte Gofschläge." Rose kassierte zwar zwei Bogeys und beendete seine Runde mit 70 Schlägen, die Marke bei eins über Par reichte aber für den Sieg.

21 Cuts in Folge verpasst
Schon 1997 wurde dem Engländer eine große Zukunft prophezeit. Als 17-jähriger Amateur wurde er Vierter bei der British Open Championship in Royal Birkdale. Er sollte der nächste englische Superstar werden. Doch Rose wurde den Erwartungen zunächst nicht gerecht und verpasste die ersten 21 Cuts als Profi. Es brauchte eine gewisse Anlaufzeit, dann kamen die Erfolge. 2007 gewann er schließlich sogar die europäische Geldrangliste.

Es folgte der Sprung in die USA, und wieder dauerte es eine Weile, bis Rose die Erwartungen erfüllen konnte. 2010 holte er beim Memorial auch seinen ersten Titel auf der PGA Tour, 2012 durfte er in Doral bei der Cadillac Championship seinen ersten WGC-Pokal entgegennehmen. Nun der Sieg bei der US Open. Aus Rose ist endgültig ein Superstar geworden.

Mickelson läuft weiterhin einem US Open Titel hinterher

Phil Mickelson wartet mit seinem Caddy Jim "Bones" Mackay weiter auf seinen ersten US Open Sieg
Phil Mickelson beendet die US Open als Zweiter. Erneut. Bereits zum sechsten Mal (!!) in seiner Karriere reichte es nicht ganz für den Titel. Es war Vatertag und Mickelsons Geburtstag. Alles war angerichtet für den lange ersehnten Titel, für eine Geschichte, wie sie die Amerikaner geliebt hätten. Und als Mickelsons Annäherung mit dem Wedge auf der zehnten Spielbahn zum Eagle ins Loch fiel, sprach vieles für den erfahrenen Amerikaner. Nach zähem Auftakt, unter anderem mit zwei Doppelbogeys, hatte er sich wieder an die Spitze gesetzt.

Am Ende jedoch reichte es nicht ganz. Die Putts wollten nicht fallen und als auf der 18. Spielbahn sein Pitch zum Birdie am Loch vorbei lief, war der Kampf um den ersten Titel bei einer US Open zu Ende. Mickelson hatte ihn denkbar knapp verloren. Zum sechsten Mal.
"Es tut sehr weh", analysierte der Amerikaner. "Meine Sicht auf die US Open hätte sich für mich an diesem Tag komplett verändern können. Ich hätte hier so gerne gewonnen, vor allem nach all' den verpassten Möglichkeiten der Vergangenheit. Ich glaube, es war bisher meine größte Chance auf den Titel."


Mit zwei Schlägen Rückstand auf Justin Rose teilt sich Phil Mickelson den zweiten Platz mit Jason Day (Australien). Weitere zwei Schläge dahinter teilen sich Ernie Els (Südafrika), Jason Dufner, Billy Horschel und Hunter Mahan (alles USA) den vierten Platz. Platz acht teilen sich Luke Donald (England) und Steve Stricker (USA). Die beiden Superstars Tiger Woods (USA) und Rory McIlroy (Nordirland) landen abgeschlagen im Mittelfeld.

Merion Golf Club (Wikipedia)

Merion Golf Club (Homepage)

Justin Rose (Homepage)

Justin Rose gewinnt die Cadillac Championship in Doral (12.03.2012)

Justin Rose gewinnt in Valderrama im Stechen und damit die Order of Merit (04.11.2007)

Bild des Monats - Wicker Baskets

Webb Simpson gewinnt die 112. US Open am Olympic Club in San Francisco (18.06.2012)

Rory McIlroy gewinnt die 111. US Open im Congessional Country Club (20.06.2011)

Graeme McDowell gewinnt die 110. US Open in Pebble Beach (21.06.2010)

Lucas Glover gewinnt die US Open in Bethpage Black (22.06.2009)

Tiger Woods gewinnt die US Open in Torrey Pines im Stechen (17.06.2008)


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