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HCP-Reform spaltet die Nation der Golfspieler

Lebenshandicap geplant


27.01.2015 - Seit Beginn dieses Jahres macht eine bemerkenswerte Neuigkeit die Runde, die Golfspieler in Österreich, Deutschland und der Schweiz bisweilen aus dem Konzept bringt – eine umfassende Reform bezüglich des HCPs wird von nun an in einem sogenannten Lebens HCP münden. Diese Neuigkeit spaltet die Golfspieler der angesehenen Clubs in weiten Teilen in zwei verschiedene Lager, die Befürworter und die ausgewiesenen Gegner der Reform. Worum genau es sich bei dem sogenannten Lebens HCP handelt und weshalb einige Spieler durch dieses derart in Rage gebracht werden, soll nachfolgend zusammenfassend berichtet werden.

Mehr Kulanz für Verlierer

Das HCP beim Golf ist eine in Form einer Kennzahl angegebene Ausweisung der Spielstärke eines bestimmten Spielers und kann in Anlehnung an zahlreiche Trainingsstunden und etliche Bemühungen über kurz oder lang mit wachsendem Talent und Spielerfolg stetig verbessert werden. Wie es im Sport aber nun einmal so ist, war es bislang ebenfalls möglich das eigene Handicap auch zu verschlechtern. Wer beispielsweise mit einem Handicap von -24 an einem Turnier teilgenommen hat, konnte sich entweder deutlich verbessern oder eben aber bei einer schlechten Leistung auch verschlechtern. Lediglich mit einem HCP jenseits der Kennzahl -37 war eine solche Verschlechterung nicht mehr möglich, was in diesem Bereich einmal erreicht wurde, blieb für immer gutgeschrieben.

Nun aber hat der DGV eine neue Regelung entworfen, die besagt, dass auch für Spieler mit einem Handicap zwischen -18.5 und -36 keine Gefahr mehr besteht, sich auf einem Turnier oder bei EDS Runden zu verschlechtern. Dementsprechend wird in Fachkreisen nunmehr von einem Lebens HCP gesprochen, das, einmal erreicht, nicht mehr verspielt werden kann.

Warum gibt es die neuen Richtlinien?

Die neuen Richtlinien sind vor einigen Wochen durchgesetzt worden und werden voraussichtlich mit dem Beginn der Saison 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeführt werden. Der Grund hierfür durfte vor allem bei den rückläufigen Zahlen zu suchen sein, die Golfclubs in diesen drei Ländern bereits seit einiger Zeit zu verbuchen haben. Mit den schwindenden Mitgliederzahlen gehen auch sinkende Einnahmen einher, die wiederum eine echte Gefahr für viele Golfclubs bedeuten können. Um mehr Mitglieder anzulocken bzw. neue Anreize zu schaffen, wird deshalb versucht das elitäre und strenge Image ein wenig abzubauen und die Grenzen nach oben hin deutlich durchlässiger zu gestalten.
   
Wo liegen die Probleme der Reform?

Die Rückmeldungen von Seiten der ambitionierten oder hobbymäßigen Golfsportler sind als überaus durchwachsen anzusehen, teilweise kann beinahe schon von einer regelrechten Revolution gesprochen werden. Auf dem Blog der Plattform Golfrebell  lässt sich beispielsweise in den Kommentaren zum entsprechenden Artikel ein relativ gutes Stimmungsbild erkennen, welches zeigt, dass die HCP Reform keineswegs überall positiv aufgenommen wird. Gerade die leidenschaftlichen Golfspieler, die mit viel Ehrgeiz an ihr Spiel gehen, Zeit und Mühe in ein verbessertes oder gehaltenes HCP investieren und keinem Wettkampf aus dem Weg gehen möchten, sehen sich in der Aussagekraft ihrer Leistungen beschnitten. Sportlicher Ehrgeiz und das Geschenk eines Lebens HCPs sind für sie nicht miteinander vereinbar.

Auf der anderen Seite sind es vor allem diejenigen Spieler, die einen Golfplatz nur zum Spaß an der Freude besuchen, die von der Neuregelung profitieren. Wer nicht ausreichend Zeit besitzt, um sich und das eigene Spiel kontinuierlich zu verbessern, schreckt vor Turnieren oder EDS Runden in der Regel zurück, aus Angst das eigene HCP zu verschlechtern. Diese Angst ist von nun an nicht mehr begründet, dank des Lebens HCPs wird auch für schwächere Spieler eine Teilnahme an Turnieren lohnenswert und attraktiv. Wie genau sich die Reform aber nun tatsächlich auf das Spiel als solches auswirkt, ob die ehrgeizigen Sportler zu einer Revolte blasen und ob die neuen Reformen dabei helfen können, die sinkenden Mitgliederzahlen in den Golfclubs vor dem freien Fall zu bewahren, bleibt vorerst abzuwarten. Immerhin ist die Reform als solche noch nicht tatsächlich in Kraft getreten.


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