Verdient der Ryder Cup bessere Plätze als den K-Club ?
Kritiker meinen ein Links Course wäre besser geeignet für den Ryder Cup in Irland
20.09.2006 Dieses Wochenende wird im irischen K-Club bei Dublin erstmals der Ryder Cup auf irischem Boden ausgetragen. Viele Golfer, die die typischen irischen Golfplätze an der Küste lieben, fragen sich, warum der Ryder Cup nicht auf einem der vielen Links-Course (Dünenplätze) ausgetragen wird. Sie meinen, der K-Club sei ebenso wenig typisch irisch wie beispielsweise ein Kentucky Fried Chicken. Der K-Club als künstliches amerikanische Resort in Irland
Der K-Club Palmer Course, auf dem die Ryder Cup Matches ausgetragen werden, wurde 1990 eröffnet und gehört dem Papier-Tycoon Michael Smurfit, der den Ryder Cup "gekauft" hat und sich damit ein Juwel in seine Krone setzt. Der Palmer Course ist im typischen amerikanischen Stil erbaut, mit künstlichen Teichen und Erdhügeln. Kritiker bemängeln, dass es von diesen Plätzen tausende in Amerika gäbe. Sie reihen den Platz nicht mal als Nummer eins der Parklandkurse in Irland, ganz zu schweigen von den vielen Links in Irland, die eigentlich das typische am irischen Golf darstellen. Eine historische Chance vertan
"Die Entscheidungsträger haben sich dem Geld gebeugt" schreibt ein Leserbriefschreiber in einer irischen Zeitung. "Wir haben eine historische und einmalige Chance vertan, der ganzen Welt die Schönheit des irischen (Links-) Golf zu zeigen". Ein weitere Leser schreibt: "Ich habe entschieden, mich weder um ein Ticket zu bemühen und ich werde auch nicht vor dem TV sitzen. So verärgert bin ich über dieses Sakrileg". Wieder ein anderer Leser schreibt: "Es ist so als ob du Heidi Klum im Schlafzimmer hast und sie zum Möbelschleppen einlädst". "Was werden sich die Kinder vor den Fernesehgeräten in Argentinien oder Thailand denken ? Sie werden fragen, wo denn das Meer sei, weil sie glauben, daß Irland eine Insel ist". Seele an den Meistbietenden Verkauft
Links-Kurse wie etwa Portmarnock, Ballybunion, The European Club, Lahinch oder Royal Portrush in Nordirland wären besser geeignet gewesen, um im Rahmen des Ryder Cups der Welt das typische Irland näher zu bringen. Den K-Club zu wählen ist so, wie wenn sie nach Rom zu einem Abendessen fahren und dann nur Fish & Chips essen. Portmarnock wäre der ideale Ort für den ersten Ryder Cup in Irland gewesen, aber die European PGA hat ihre Seele an den Meistbietenden verkauft. Im amerikanischen Golfweek Magazine war ein Artikel zu lesen, in dem nachzulesen war, wie "einfallslos und blutleer" der Kurs im K-Club sei und daß das Greenfee mit EUR 350 (USD 450) mehr als doppelt so hoch ist wie beispielsweise in St.Andrews, Carnoustie oder Ballybunion. Jim Furyk, der US Ryder Cupper, der Links Kurse liebt, sagt "So ist die Realität, das Geld regiert - wir müssen lernen das zu akzeptieren". Ex-Ryder Cupper Thomas Levet aus Frankreich sagt: "Der Ryder Cup verdient es, auf dem besten Platz ausgetragen zu werden". Ursprünglich wurden neben dem K-Club Palmer Course zwei weitere Parklandkurse (Druit's Glen und Mount Juliet) und der Links Portmarnock von der PGA of Ireland ins Auge gefasst. Die Großzügigkeit von Tycoon Smurfit hat aber alle überzeugt. Der K-Club Deal wurde geschlossen, nachdem Smurfit versprach, die European Tour von 2005 bis 2015 zu sponsorn. Michael Smurfit hat seinen Wohnsitz aus Steuergründen in Monaco. Erst kürzlich wurde sein Vermögen von der englischen Zeitung "Sunday Times" auf EUR 400 Mio geschätzt. Neben dem K-Club gehören Smurfit noch eine Yacht in Italien, ein Gulfstream Jet, Helikopter und Häuser von Paris bis Acapulco. Multi-Millionäre kaufen den Ryder Cup
Smurfit ist damit in die Fußstapfen von Jamie Ortiz Patino getreten,
dem bolivianischen Millionär, der den Ryder Cup 1997 trotz massiver
Widerstände nach Valderrama an die spanische Costa del Sol holte. Sir
Terry Matthews, der einzige Milliardär, den das kleine Land Wales
aufzubieten hat, hat es Patino und Smurfit gleichgetan und sich den
Ryder Cup für 2010 gekauft. Celtic Manor, der Golfplatz in seinem
Besitz, ist ein eher mäßiger Kurs, dem die lange Vorbereitungsphase bis
2010 nur gut tun kann.
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