05.07.2015 - Österreich
bewirbt sich für den Rydercup 2022. Die Matchplay Bewerbe der besten
zwölf Golfer Europas gegen die besten Zwölf der USA findet alle zwei
Jahre abwechselnd in Europa und in den USA statt. Der letzte Rydercup
war jener 2014 in Gleneagles, Schottland. 2016 findet der Rydercup in
Hazeltine, Minnesota USA statt, 2018 dann im Le Golf National nahe
Paris. Die meisten Veranstaltungsorte in Europa waren bisher in England,
Schottland, Wales oder Irland (1014 in Schottland, 2010 in Wales, 2006
in Irland). Bisher gab es überhaupt nur einen Rydercup auf Europäischen
Festland - das war 1997 in Valderrama, Spanien.
Für den Rydercup 2022 in Europa gibt es vier Bewerberländer: Deutschland, Österreich, Italien und Spanien.
Portugal und die Türkei haben ihre Bewerbung zurückgezogen. Die PGA of
Europe wird im Herbst 2015 entscheiden welches Land den Zuschlag
bekommt. Jeder der die "Golfkarte" Europas kennt weiß dass die
Mitbewerber Österreichs keine Nasenbohrer sind - ganz im Gegenteil. Das
sind alles Länder die - abgesehen von den Golfern aus UK und Irland - zu
den Besten des Kontinents gehören.
Österreich geht mit dem GC Fontana im Süden von Wien ins Rennen, nachdem im Österreich-
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Dr. Peter Enzinger (Präsident ÖGV, ganz rechts) mit Sigi Wolf (Eigentümer GC Fontana, zweiter v. rechts) |
internen Duell der Golfplatz der Seilbahndynastie Schulz in
Uderns im Zillertal ausgebootet wurde. Fontana ist ein Top-Platz, er war
mehrmals Austragungsort der Austrian Golf Open im Rahmen der European
Tour. Frank Stronach bzw. die Magna Gruppe hat den Platz vor einiger
Zeit an Sigi Wolf verkauft, Ex-Magna Top-Manager und enger Vertrauter
von Frank Stronach. Stronach war nie wirklich ein Golf Fanatiker - das
war meiner Meinung nach auch der Grund warum die Austrian Golf Open in
einer Nacht- und Nebelaktion auf den Diamond Country Cub im Tullnerfeld
ausgewichen ist. Sigi Wolf will jetzt scheinbar wieder Geld in Fontana
investieren. Österreichs größter Nachteil im Rennen um die Austragung
des Rydercup 2022: Wir haben keine Golftradition. Kein Major-Sieger,
kein einziger Rydercup-Teilnehmer. Lediglich
Markus Brier und
Bernd Wiesberger als Sieger von European Tour Turniern haben wir auf der Haben-Seite vorzuweisen.
Spanien, das mit dem Stadium Course des PGA Golf Catalunya Resort
nördlich von Barcelona ins Rennen geht ist zwar golferisch eine Macht
in Europa (Sergio Garcia, Miguel-Angel Jimenez,..) aber es fehlt
wahrscheinlich die wirtschaftliche Stärke und vor allem war der Ryder
Cup schon in Spanien zu Gast (1997 Valderrama).
Italien geht mit dem Platz des Marco Simone Golf & Country Club
im Nordosten von Rom ins Rennen. Italien hat zwar nicht ganz die
Golftradition wie Spanien, aber mit den Molinari-Brüdern und dem
Jungstar Matteo Monassero doch einige Hochkaräter im Talon.
Deutschland als haushoher Favorit
Deutschland geht mit dem Faldo Kurs in Bad Saarow
am Scharmützelsee ins Rennen und ist für mich der haushohe Favorit.
Wirtschaftlich stark (mit dem jahrelangen European Tour Sponsor BMW im
Rücken), gereift durch die Niederlage gegen Paris im Rennen um die
Vergabe des Rydercup 2018. Ein Top-Platz designt von Nick Faldo und eine
Golftradition in Person von Bernhard Langer bzw. aktuell Martin Kaymer.
Ich
wünsche mir nichts sehnlicher als einen Rydercup in Fontana in
Österreich. Allein mir fehlt der Glaube das wir eine Chance haben. Alles
andere als eine Vergabe an der Austragung des Rydercup 2022 an
Deutschland wäre für mich eine riesengroße Überraschung.
www.austria2022.at